Marokko
Fotografische Altagsskizze

Von Orten und Plätzen

von | 12. September 2018

Ich liebe Orte und Plätze. – Nicht die großen,berühmten, nein,…. oder doch sie auch,…manchmal, wenn ihnen in besonderen Situationen und Gelegenheiten, ein besonderer Reiz eigen ist, und sie nicht von Menschen und Dingen überlaufen sind.

Viel mehr jedoch liebe ich die kleinen Orte und Plätze: diese stillen Zeugen unseres normalen Lebens, die so alltäglich und allgegenwärtig sind, dass sie unsere Aufmerksamkeit ständig unterlaufen: Hauseingänge, Veranden und Terrassen, Hofeinfahrten und Hoftore, Sitzecken, Treppenaufgänge und Hausflure.

Diese Aufzählung ließe sich beliebig erweitern.

Eigen ist all diesen Orten, dass ihnen Geschichten anhaften, von denen sie leise und bildstark zu erzählen wissen.

Dabei geht es banal, oft trivial und doch immer vielschichtig zu. Sie sind eben ein Abbild der Menschen, die sie so gestaltet und hinterlassen haben. Manchmal sind es bezaubernde oder verzauberte, hier und da verwahrloste, dort auch mal biedere Orte. Sie halten uns den Spiegel vor.

In unserer aufgeregten Unachtsamkeit laufen wir an ihnen vorbei, oft würdigen wir sie keines Blickes. Warum auch? Sie sind ja immer da. Und irgendwie sahen sie auch immer schon so aus.

Wir sind mit uns, unserem Tag, unserer Arbeit, unserem Konsum, unserem Leben beschäftigt. Viel lieber schauen wir runter auf unser Smartphone als in die Ecken und Winkel unseres gewöhnlichen Daseins. Instagram hat mehr Style als der Hauseingang nebenan.

So erzählen diese Orte auch was über uns selbst, über unsere Wahrnehmung und über unsere Achtsamkeit.

Ich will diesen kleinen Orten und Plätzen ein ganz bescheidendes Denkmal setzen und sie unregelmäßig in einer kleinen Serie zeigen.

WERNER PECHMANN

Werner ist ein Kind der Babyboomer-Generation und  lebt im Weserbergland, Hannover sowie in Berlin. Er arbeitet gerne intuitiv und folgt mit der Kamera in der Hand seinem Gefühl und der momentanen Stimmung. Auf diese Art und Weise werden seine Bilder oft literarisch und philosophisch. Werner macht keine „shootings“. Er „shootet“ auch nicht. – Er fotografiert.

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