Reisefotografie | Bolivien
Warum man als Fotograf den Salar de Uyuni bereisen sollte
Die Wüste an der Küste Perus, ein wuselndes Durcheinander von Vögeln, gigantische Inkaruinen auf den höchsten Gipfeln der Anden – während meiner Reise durch Südamerika erschließen sich mir zahlreiche fabelhafte Fotomotive. Im Nachhinein kann ich nicht mehr genau sagen, welches davon ich am beeindruckendsten fand. Die Salar de Uyuni Tour in Bolivien ist mit Sicherheit eines der abwechslungsreichsten Erlebnisse für jeden Fotografen oder Fotografiebegeisterten. Und sie ist mein persönliches Highlight.
Hier die 10 Gründe, warum niemand diese Tour auslassen sollte:
Der Zugfriedhof bei Uyuni
Ganz zu Beginn der viertägigen Tour fahren wir nur ein paar Kilometer von dem kleinen Städtchen Uyuni hinaus in die Wüste. An diesem mystischen Ort stehen mitten im Nichts alte, ausgemusterte Züge, Waggons und Zugteile.
Die Dörfer
Nächsten Tag machen wir in einigen Dörfern Halt. Sie sind noch sehr ursprünglich und werden nicht extra für die Touristen aufgeräumt. Bei einem kleinen Spaziergang bin ich selbst für die Einheimischen die größte Attraktion. Hier finde ich jede Menge an spannenden und unverfälschten Motiven.
Der Salar der Uyuni
Die Salzwüste mit mehr als 10.000 Quadratkilometern ist eines der Hauptziele dieser Tour und natürlich auch dementsprechend beeindruckend. In der Regenzeit ist der Salar de Uyuni mit einer dünnen Wasserschicht bedeckt und wird so zum größten Spiegel der Welt.
Die Berglandschaft
Ablagerungen von Schwefel, Eisen, Calcium und anderen Mineralien in den Gesteinsschichten der Berge führt zu einer enormen Farbenpracht. Sie verleihen den Anden eine fast schon surreal wirkende Anmut. Die teilweise noch aktiven Vulkane, die diese besondere Landschaft prägen, lassen das Fotografenherz höher schlagen.
Die Laguna Colorada
Der von Vulkanen eingerahmte See auf 4280 m Seehöhe beheimatet eine besondere Algenart. In Kombination mit dem sehr hohen Mineralstoffgehalt des Wasser färbt die Alge den See blutrot. Die Mischung aus dem weißen Borax und dem blutroten Wasser in dem tausende Flamingos ihre Nahrung suchen, war für mich eines der Highlights dieser Tour.
Die Geysire
Durch die vulkanische Aktivität unter der Erdoberfläche gibt es an bestimmten Orten riesige Flächen mit dampfendem Geysiren. Am frühen Morgen, wenn die Kälte der Nacht die Dampffontänen noch kerzengerade in den Himmel aufsteigen lässt und die ersten Sonnenstrahlen die Wassermassen in ein intensives Orange tauchen, ist die perfekte Zeit, um sich mit der Kamera in Position zu bringen.
Die Salzhotels
Die Nächte verbringen wir in Hotels, die zur Gänze aus Salz gebaut sind. Da dieser Rohstoff im Überfluss vorhanden ist, wurde die Verarbeitung perfektioniert und als massives Baumaterial zum Schutz vor der eisigen Kälte der Nacht eingesetzt.
Die Wüste und deren Felsformationen
Nicht nur Salz, Borax, Berge und Seen sind ständige Begleiter auf der Salar de Uyuni Tour. Einen großen Teil der Tour ist man in von Bergen eingekesselten Wüsten unterwegs. Am südlichsten Punkt der Reise, sehr nahe der chilenischen Grenze, durchqueren wir die Salvador Dali Wüste. Die Felsformationen und Steine sind ein weiteres beeindruckendes Motiv. Es wundert mich nicht, dass sich schon Dali von dieser Landschaft inspirieren ließ.
Der Sternenhimmel
Durch die Weitläufigkeit und dünne Besiedelung der Landschaft kann ich die Milchstraße mit freiem Auge bewundern. Die geringe Lichtverschmutzung und die trockene, dunstfreie Luft geben eine ganz besonders klaren Blick auf den Nachthimmel frei. Also Stativ nicht vergessen!
Die Flamingos
Die nährstoffreichen Seen in dem gesamten Gebiet sind ein Paradies für Flamingos. Drei verschiedene Flamingoarten besiedeln die Anden. Sie sind recht zutrauliche Zeitgenossen, deshalb komme ich den Tieren sehr nahe und kann auch ohne übergroßes Teleobjektiv fotografieren.
ALEXANDER MARXGUT
Alex ist gelernter Mediendesigner und hat das Feld vom äußersten Westen Österreichs in Richtung Osten aufgeräumt, bevor er schließlich als Fundraiser die Bundeshauptstadt Wien rockte. Von Natur aus neugierig, und weil der Job als Werber „also eh nix Fixes“ war, jagt er heute als Fotograf im Unterholz des peruanischen Dschungels Kaimanen und Totenkopfaffen nach. Über seine fotografischen Reiseerfahrungen und -erlebnisse bloggt er auf TraveltoPic.
Eine besondere Auswahl hast Du uns hier serviert, lieber Alex!
Ich bin noch immer von der Lokomotive fasziniert. Sieht aus, als wären Aliens damit gelandet. Die hätte Spielberg in seinen Film einbauen sollen, nicht so ein Jux-Auto wie den DeLorean. Hätte „Back to the future“ sicher aufgewertet.
Lieber Alex, tja, ein Abstecher nach Bolivien ist sich auf meinem Trip durch Peru damals nicht mehr ausgegangen. Mit deinen vermittelst du nicht nur ein paar tolle Fotomotive, sondern auch diese für Südamerika so typische Stimmung: Weite, Tiefe, Entschleunigung.
Erstmal danke an beide Kommentatoren für die Blumen! Es freut mich sehr wenn euch die Fotos gefallen!
@Gottfried
Ja der Zugfriedhof war ein sehr besonderes Fotomotiv! Mit den Filmen hast du absolut Recht, das wäre sichere ein guter Drehort für verschieden Filme -auch im einen oder anderen Tarantino könnte ich mir die Location gut vorstellen!
@ Regina
Ja die Zeit ist immer so eine Sache (oder das Geld), wobei ich sagen muss, dass Peru auch mit sehr beeindruckenden Orten aufwarten kann! Die nächste Reise kommt bestimmt!
Ein interessanter und besonders schön bebilderter Artikel!
Alex, ich liebe jedes einzelne der Fotos und deinen Bericht werde ich sicher noch öfter mal wieder lesen. Er weckt Fernweh und unbändige Lust, Land und Menschen der Region selber zu erleben.