Atacama
Überbleibsel eines zerbrochenen Glücks

Das etwas andere Brautshooting

von | 13. Mai 2016

Eine glückliche, hübsche Braut, ein wunderschönes weißes Kleid, blauer Himmel, Sonnenschein…zu klischeehaft und kitschig? Das fand ich auch. Als meine erst kürzlich geschiedene Freundin Julia nebenbei erwähnte, dass sie nicht weiß, was sie mit ihrem Brautkleid anfangen soll, wurde ich hellhörig. Ich begann nachzudenken: Was macht man wirklich damit? Es zu verkaufen wäre die plausibelste und vernünftigste Schlussfolgerung. Aber ist ein Brautkleid nicht etwas sehr Persönliches, das eine Frau nicht einfach so verkauft? Und überhaupt, wer will schon vernünftig sein?

Ein spontanes Brainstorming mit Julia folgte, und wir beschlossen, einige düstere und provokante Fotos zu machen. Da unsere Kreativität keine Grenzen kennt, reichten unsere Fantasien von „Brautkleid zerschneiden“, „Anzünden“ bis zum „Sprung in den ungefähr vier Grad kalten Achensee“ (so Manche unter uns würden diese Art von Kreativität als Wahnsinn einstufen).

Für das kommende Wochenende sagte der Wetterbericht Schnee voraus und somit das perfekte Wetter für unser geplantes Shooting. Wir hatten noch genügend Zeit zum Besorgen einiger Utensilien wie schwarzen Schmuck, Stoff für den Schleier und diverse Schminksachen, um unser Vorhaben richtig dramatisch zu gestalten.

Das Brautshooting

Am darauffolgenden Samstag fuhren wir zum Achensee. Zu meiner Beruhigung lag der Steg mit dem Bootshaus, bei dem das Shooting stattfinden sollte, im Trockenen, da das Wasser im Winter abgelassen wird. Somit konnte ich den „Sprung in den See“ ausschließen.

Bei eisigen Temperaturen entstanden die ersten Probefotos und es entwickelte sich sehr schnell eine Eigendynamik, mit der wir gar nicht gerechnet hatten. Als Fotografin kann man sich gar nichts Besseres wünschen als eine Fotosession mit einem topmotivierten Model, viel Spaß und Ideenreichtum.  Julia ließ sich weder von Wind noch Wetter einschüchtern und legte eine großartige Leistung an den Tag.

Einige Stunden später waren die Bilder im Kasten und Julias persönliche Abschlussgeschichte im Brautkleid ist entstanden.

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KATERINA FISER

Die Fotografie ist Katerinas Leidenschaft. Für sie gibt es nichts Schöneres als das Festhalten von Erinnerungen, Stimmungen und das „Sichtbarmachen“ des Unsichtbaren. Hauptberuflich arbeitet Katerina im Eventmanagement und reist zu den verschiedensten Orten der Welt. Sie liebt die Reisefotografie und sucht meistens Plätze abseits der Touristenpfade, um die Einzigartigkeit des Landes und der Bewohner festzuhalten.

1 Kommentar

  1. Liebe Katerina, ich finde nicht nur deine Bilder ganz besonders. Dass die Fotografie auch einen Beitrag zum Abschließen einer gescheiterten Beziehung leisten kann, finde ich einen sehr kreativen und wertvollen Zugang. Vielen Dank, dass du uns an deinen Projekten teilhaben lässt!

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