Chinesisches Mondfest
Reisefotografie | China

Vom Mondfest und den glücklichen Städten Suzhou und Hangzhou

von | 29. März 2017

Das Jahr 2017 auf dem Seelegrafieren-Fotoblog wurde mit zwei Beiträgen über Shanghai eröffnet. Im ersten Teil ging es um das Werden und den Wandel der chinesischen Weltmetropole. Im zweiten Teil schimmerte viel Kultur und Lokalkolorit durch. Mit dem dritten Teil beschließen wir für dieses Mal unser Schwerpunktthema China.

Das für Chinesen zweitwichtigste Fest beginnt nach unserem Kalender am 15. September – das Mondfest. Chinesen haben während dieser drei Tage frei, um das Fest mit der Familie begehen zu können. Aus allen Ecken der Welt kommt man nach Hause, um gemeinsam zu feiern, was sich besonders in gemeinsamen Abendessen ausdrückt.  Menschenschlangen vor Bäckereien harren geduldig aus, um einen der runden Mondkuchen zu ergattern, die es mit Fleisch oder mit süßer Fülle gibt. Die runde Form symbolisiert den Vollmond und bedeutet, in der Familie zusammen zu bleiben. Und das ist Glück für Chinesen.

Abends den Vollmond zu sehen verheißt ebenfalls Glück, und Frauen werden im Mondlicht hübscher. Der Sage nach traf eine hässliche Frau, die niemand heiraten wollte, im Mondlicht stehend den König. Der fand sie dank des Mondlichts so schön, dass er sie heiratete. Sie erwies sich als intelligent und politisch geschickt und half dem König, sein Reich und seine Macht zu verstärken.

Faye Yuan, unsere Reiseleiterin, hat das Mondfest auf ihre Art gefeiert, indem sie sich ein abendliches Festmahl aus gekochten Schweinefüssen gönnte.

Pudong ist der modernste Stadtteil Shanghais. Vormals von Bauern besiedelt, die Landwirtschaft betrieben, gibt es heute nichts Altes mehr. In den letzten 25 Jahren wurde alles neu erbaut.

Der Hochgeschwindigkeitszug CRH verbindet Shanghai und Peking in einer Reisezeit von nur fünf Stunden.

Foto CRH (Quelle Wikipedia)

Suzhou und Hangzho gelten als reiche Regionen und glückliche Städte, denn hier gibt es Arbeit, damit verbunden gutes Einkommen und die Wohnungen sind leistbar. Die Wohntürme am Stadtrand wirken auf uns eher abschreckend …

Suzhou ist ein Industriezentrum für Elektronik. Ein Viertel aller Kameras und die Hälfte aller Laptops werden hier zusammengebaut.

Die kulinarische Spezialität in Suzhou heißt Hahnkopfreissuppe, die aus speziellem Getreide hergestellt wird. Wie Suzhou wird Hangzhou mit rund 10 Mio. Einwohnern als nur mittelgroße Stadt angesehen. 2000 Jahre alt, erlangte Hangzhou dank des G20 Gipfels 2016 bei uns Bekanntheit. Der wohl berühmteste Einwohner ist Jack Ma, der Gründer von Alibaba, dem chinesischen eBay-Pendant mit Kultstatus. In dieser Region schaffen die Seidenraupenzucht, die Fischzucht, die Perlenzucht, die Maulbeerbäume und Teeplantagen Wohlstand.

Teeplantagen schmiegen sich saftig grün an die Hügel, verstärkt dadurch, dass es wieder einmal regnet.

Romantisch, trotz des Dauerregens, präsentiert sich Wuzhen, das am Kaiserkanal erbaute Wasserdorf, das als Venedig des Ostens gilt.

Sehenswert ist eine nahe Hangzhou befindliche Parkanlage-Anlage, welche die bekanntesten Pagoden der Welt en miniature zeigt.

GABRIELA MAINX

Gabriela hat mit der Fotografie den Wandel vom oberflächlichen Schauen zum intensiven Sehen vollzogen. Denn wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen, das kann allerdings dauern, sagt Gabriela. Ihr ehrgeiziges Ziel als ambitionierte Freizeit-Fotografin formuliert Robert Bresson: Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.

3 Kommentare

  1. Liebe Gaby,
    es erstaunt mich, welch krassen Gegensätze dieses Land skizziert. Auf der einen Seite Bodenständigkeit, Innerlichkeit, Tradition, auf der anderen Seite ein Gigantismus, der mich schaudern lässt. Ich für meinen Teil war nur einmal in einer 10-Millionen-Stadt, in Lima/Peru. Jedes mal, wenn ich eine achtspurige Straße überquert hatte, war ich hinterher nassgeschwitzt.

    Vielen Dank für die gesamte Trilogie! Sie hat mir ein Land nähergebracht, das ich vorher im Grunde so überhaupt nicht auf dem Radar hatte.
    Regina

  2. Liebe Regina,
    eine geführte Reise mit einer Gruppe erschien mir bis dahin nicht reizvoll, aber die Einblicke und Informationen hätte ich ohne Faye Yuang nicht bekommen. Dank „Seelegrafieren“ konnte ich die Reise gedanklich noch einmal nachvollziehen und mit Freunden teilen.

  3. Lehrreich und prächtig illustriert!

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